Helga Hornung
Kunstmalerin

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Helga Hornung
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Biographie
Geboren 1949 in Adelsberg, Unterfranken.
Seit 1979 freischaffende Malerin in München.
Im September 1998 erschien Helga Hornungs erstes Bild-Kinderbuch "Der Kleine Lalu". Das Buch ist erschienen im Rex-Verlag, Luzern. Die Texte sind mit Bliss-Symbolen versehen, die auch von nichtsprechenden, körperbehinderten Kindern verstanden werden. ISBN: 3-7252-0680-5
1999 Auszeichnung vom International Board of Books for Young People (Oslo) für ihr Buch "Der Kleine Lalu".
Im August 2000 erschien Helga Hornungs zweites Bild-Kinderbuch mit Bliss-Symbolen, "Lalu und die Schöpfung". ISBN: 3-7252-0700-3
Im August 2004 erscheint Helga Hornungs drittes Bild-Kinderbuch mit Bliss-Symbolen, "Lalu und sein Engel". ISBN: 3-7252-0767-4, ca. 15,80 Euro
Ausstellungen in Deutschland, Schweiz, Italien, Antigua und den den USA.

Genauere Einzelheiten und die neuesten Arbeiten finden Sie auf Helga Hornungs Homepage www.helga-hornung.de.
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Und auch bei FACEBOOK finden Sie mehr über Helga Hornung.

Über die Künstlerin

"... Menschen und Tiere sind Helga Hornungs bevorzugten Motive, die sie so einfach wie möglich darstellt. Sie tragen auf den ersten Blick in eine Gefühlswelt, die Erwachsene wie Kinder gleichermaßen anspricht....
Einige Bilder entstanden für Helga Hornungs Bilderbuch vom kleinen Lalu, einem einsamen Kind, das einem Mondprinzen begegnet und daraus die Kraft schöpft, die Natur zu entdecken und Freundschaft zu schließen. Das Besondere an dem Buch ist, dass es neben den normalen Texten mit Symbolen versehen ist - Bliss-Symbolen - die von Behinderten verstanden werden können..."
Solinger Tagblatt, März 2000


"... Glanz und eine ganz besondere Leuchtkraft gehen von Helga Hornungs, zumeist aus dem Bereich der Mythologie, der Träume und der fantasievollen Natur-Entdeckungen stammenden Werken aus. Emailleartige Intensität der Farben entsteht durch eine besondere Technik: oft werden dreißig- bis vierzigfache Schichten aus einer Pigment-Acryl-Mischung auf die am Boden liegende Leinwand aufgetragen. Zusätzliche Plastizität entsteht denn noch durch Beimischung von Mörtel und Quarzsand.
"Ich lasse mich von Kindern und von der Volkskunst inspirieren", erzählt die Künstlerin, deren farbenfroher indischer Rock, von oben bis unten mit Ornamenten und kleinen Spiegeln besetzt, geradezu aus ihren Bildern gesprungen zu sein scheint. Der Kosmos mit Mond und Sonne als Urkräfte spielt eine große Rolle in der Welt der Helga Hornung. Sie beschäftigt sich mit den Mythen der Naturvölker und vertieft ihr Wissen bei Reisen, die sie auch nach Mexico führten. "Das Elementare und auch Einfache spricht mich sehr an" - so tauchen immer wieder Weltkugel, Mondprinzen, Tiere und Pflanzen in ihren so klaren, einprägsamen Bildern auf, Blau - die Nacht - und Gelb - die Sonnen- und -Lebenskraft - als wiederkehrende Farbwahl.
Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Philipp Reisacher, auch er Maler mit wieder einem anderen Blick für die Natur, entwickelt sie ständig neue Ideen und Techniken. "Alleine könnte ich das nicht schaffen", gesteht die Künstlerin..."
Süddeutsche Zeitung, Juni 2001


Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr
nicht ins Himmelreich kommen.
(Evangelium nach Matthäus 18, 3)

Helga Hornung bezeichnet sich selbst als eine "naive" Malerin. Wenn "naiv" bedeutet, dass ein Mensch bereit ist, seiner Eingebung - der bestmöglichen aller Welten - ohne jeden Kompromiss und ohne jeden Umschweif zu folgen oder besser gesagt: ungebrochen zu folgen, dann trifft dieses auf Helga Hornung und auf ihre Malerei zu.

Man könnte sich folgende Szene vorstellen: Ein Kind sitzt auf einer Holzbank, an einem Holztisch. Es hält seinen Stift fest. Ganz unten. Nahe bei der Spitze. Zwischen Daumen und Zeigefinger. Es hält den Stift ganz fest und mit der anderen Hand hält es ein Stück Papier. Das Gesicht des Kindes ist dem Papier ganz nahe und ganz nahe der Hand, die den Stift führt und es verfolgt aufmerksam, was auf seinem Papier erscheint, folgt den Linien, die auftauchen und spricht mit ihnen: "Jetzt male ich Dir noch ..." Vielleicht ist es ein Ohr, das noch fehlt oder noch etwas Gesellschaft. Vielleicht war es ein Tier, mit dem sie gesprochen hat, vielleicht auch eine kleine menschliche Figur.

Und dann geht es weiter: Es braucht eine schöne Wiese oder ein gemütliches Sofa - wo sonst soll es für eine Ka tze oder für ein Menschenkind schöner sein? Und auf der Wiese blühen natürlich Blumen. Über und über, kleine Blumen, so wie Sterne am Himmel stehen. Und am Himmel steht der Sichelmond, die Seelenschaukel und die Nachtwächterin und die Schutzlaterne und das behütende, halbgeschlossene und halbgeöffnete Herzfenster und blinzelnde Kniepauge des Himmels. Ein Nadelöhr, durch welches auch in der Dunkelheit ein Licht aufscheint.

Das kleine Mädchen hält seinen Stift. Immer den gleichen. Es hat keine Zeit, die Farben zu wechseln oder sonstige Umstände zu machen. Sein kleines Bild bevölkert sich weiter, während es mit ihm spricht. Schwarz-weiße Augenpaare sehen es geradewegs und geradeaus an und es schaut zurück in diese Augenpaare und findet heraus, wonach sie verlangen, damit sie auf diesem Stück Papier heimisch werden. Es findet heraus, ohne zu suchen und ohne sich am Kopf zu kratzen. Es holt nur heraus, was schon da ist. Und es folgt dem Bestmöglichen: Sie zieht dem Mädchen das schönste Kleid an, gibt ihm ihr schönstes Lächeln und gibt ihm Vögel, Bäume und Blätter zur Gesellschaft. Das hier ist nur eine Geschichte. Eine Geschichte darüber, wie es begonnen haben könnte und eine Geschichte über ein vollkommen selbstvergessenens, schöpferisches Dasein, das die allerschönste Welt aus sich selbst hervorholt, wie aus einer Jackentasche, die ein Loch hat, und durch dieses Loch kommen ständig neue Dinge in die Jackentasche hinein.

Bilder sickern nicht heraus, sondern herein und es ist, als müsse die Künstlerin immerzu nachsehen, was in ihrer Jackentasche los ist, wie in einem Briefkasten. Wer oder was gekommen ist, sich ihr in leuchtenden Farbräumen mitzuteilen: Eine Feder, ein Blatt, eine Blüte, ein Augenpaar, viele Augen, ein Stein, ein Herz, ein Mond, eine Sonne, ein Tannenzapfen, ein Zaunpfahl, ein kleines Boot, ein Haus, ein Vogel, ein Fisch, ein Fluss, ein Erdenrund, ein Kind, ein Flügelpaar und manchmal auch zwei. Ein Engel, eine kleine Göttin, eine große, rote Göttin, ein Indianerkind und noch ein Indianerkind und noch zwei Federn und in der Hand der Göttin eine rote Lotosblüte und auf ihrem Kleid eine wunderschöne Palme, eine dieser langstängeligen Blumen, die bis in den Himmelsraum emporwachsen und sich elegant im Wind biegen. Ganz zu schweigen von den komischen kleinen Kerlen und Häuptlingen, die ihre Füße nach innen drehen und sich nicht so richtig trauen. Da drin sind sie nämlich perfekt.

Und die Frau Sonne, die kommt besonders gerne. Da wird alles warm und wärmend. Ohne die wäre gar nichts. Und die bringt das Licht und bringt das Feuer und auf ihren Schultern wohnen die Vögel, die Paradiesvögel und auf ihrem Kopf auch noch zwei. Das ist einfach noch besser. Wie beim heiligen Franziskus. Da waren die Tiere auch zuhaus' und fühlten sich verstanden und verstanden ihn und er verstand sie. Das war nicht zu trennen.

Und so könnte die Geschichte weitergehen. Eine Geschichte, der die Erfahrung der Welt als einer durch und durch beseelten Natur zugrunde liegt, einer in der alles, aber auch alles, zusammenhängt und sich immer wieder neu entfaltet. Es ist die Erfahrung, dass die Steine am Wegesrand den Gedanken lauschen, dass die Vögel etwas zu sagen haben und dass die Baumstämme fühlen, wer an ihnen vorübergeht. Es ist die Fähigkeit, in die Gesichter der Blumen hinein zu sehen und die Augen der Gräser auf sich gerichtet zu spüren.

Und es ist die Erfahrung, dass in der Welt, so wie sie jetzt ist, in der Natur dieser Welt, etwas vor sich geht, das nicht mehr "einfach so" und durch die Umkehrung ausbeuterischer Allmachtsgedanken in Ordnung zu bringen ist. Es ist der Kummer über eine Sonne, die nicht mehr nur wärmt, sondern auch die Haut angreift und über Wiesen, über die man nicht mehr barfuß gehen kann, weil Düngemittel Brandblasen verursachen. Eine Welt in der der Wind Allergien mit sich bringt und die Jahreszeiten verrücken und nichts mehr so ist, wie es einmal war.

Es ist eine Welterfahrung, in der die Künstlerin Helga Hornung mit sich und mit der Natur auf gleicher Ebene kommuniziert. Sie nimmt Kummer, Sorgen und Leid wahr und sie holt aus sich stets das schönste aller Bilder, das den Trost hereinholt, die Wärme, den Humor und das Schmunzeln, ein Lachen, Vergebung, die Geborgenheit, den Schutz, die Anteilnahme und das Gespräch und die Verbindung zwischen allen Kreaturen, die Zusammenhänge zwischen allem, was da ist und sie setzt dieser Welt ihr strahlendstes Lächeln auf, um Mut zu machen, zu diesem Allerbesten, das in jedem Menschen - jenseits von gut und böse - vorhanden ist.

Helga Hornung erschafft Figuren, die - einander innig verbunden - eingebettet sind. Figuren, die leuchten und strahlen wie gotische Kirchenfenster. Sie malt Bilder, deren Farben ungebrochen in den Grundfarben leuchten: rot, blau, gelb und grün und türkis und orange. Ihre Bilder sind Landkarten einer Welterfahrung, in der ein Mensch sich selbst auf der Erde geborgen und angenommen weiß. So wie er ist. Nicht anders.

Die Malerei von Helga Hornung in den Bereich des "nur" Naiven, Paradiesischen oder Märchenhaften abzutun, heißt, nicht zu begreifen, was mit ihrer Malerei eigentlich zum Ausdruck kommt. Heißt zu übersehen, dass ihre Bilder immer dringlicher werden und wahrscheinlich auch immer zahlreicher in eine Welt hineingemalt werden, in der das Gespür für Zusammenhänge und für das Eingebettetsein den Menschen abhanden kommt. Eine Welt, in der die Wertschätzung, der Dank und das wahre Gefühl hinter oder unter Schlagzeilenwirklichkeiten erschlagen brach liegt. Es mag abgedroschen klingen, vom Heilsamen in der Kunst zu sprechen, von der Gnade, die in den schöpferischen Fähigkeiten des Menschen liegt, von der Ermutigung des Menschen zu sich selber, zu seiner Art auf diese Welt, die bestmögliche Antwort zu geben, anstatt sich in schlechte Geschäfte und verlogene Botschaften verwickeln zu lassen, anstatt sich von einer Scheinwelt vereinnahmen zu lassen, in der jedwede Verbindung und Einbindung zerstört werden. In der zunehmende Verunsicherung, Angst und Zerstörung die Folge sind.

Die Kunst von Helga Hornung liegt jenseits von "gut" oder "böse", von Verdrängung und Lüge. Es gibt da noch etwas im Menschen, das Gegensätze aufheben kann, sie durchfenstert und sich die Kräfte von beidem bedingungslos zu Nutze machen kann. Es gibt eine überwindende Kraft, die im Stande ist, jederzeit die schönste aller Welten zu erschaffen. Und dabei geht es nicht um ein naives Märchen für Kinder, das "zu schön ist, um wahr zu sein", sondern dabei geht es um eine Not-Wendigkeit, in der jeder Mensch seine eigene Sprache, seinen Ausdruck bedingungslos annehmen muss, um daraus die beste Welt entstehen zu lassen. Die Malerei von Helga Hornung trägt diese ungebrochene Kraft in sich.
Cornelia Kleybold, M.A., Kunsthistorikerein, Mai 2007


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